Keudelstein

Von Carl Duval

Ein am Fuße der Keudlerskuppe gelegenes Rittergut, welches jetzt dem Herrn L’Estocq gehört. Früher war es der Sitz einer bekannten adeligen Familie „von Keudel“. „Sie hatte zum Wappen einen weißen Schild, in der Mitte durch einen grünen Balken quergetheilt, über dem Balken auf jeder Seite drei schwarze wilde Schweinszähne, deren Spitzen gegen einander stehen, auf dem Helm einen schwarzen Hut mit einem weißen Stulp und zwei weißen wilden Schweinsohren, desgleichen eine schwarze und weiße Helmdecke.

Der Erste, von dem sich etwas findet, ist Buttler, der unter Kaiser Rudolf I., Grafen von Habsburg und Anfänger des hochlöblichen Hauses Oestreich florirt. Seine zwei Söhne: Berld und Reinhard, erhielten vom Erzstifte Mainz Lehengüter. Einer ihrer Nachkommen ließ in der Wüstung Kubstedt zu seinem Sitz ein Haus aufrichten und es Keudelstein nennen.“

Der Letzte dieses Geschlechts, Walrab von Keudel, starb am 9. Juni 1792 und Mainz nahm, wie schon erzählt, schon am 13. Juni von den von Keudel’schen Lehen Besitz.

Carl Duval
Quelle: Das Eichsfeld oder historisch-romantische Beschreibung aller Städte, Burgen, Schlösser, Klöster, Dörfer und sonstiger beachtungswerther Punkte des Eichsfeldes / Sondershausen : Eupel, 1845.