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Außer Portalfiguren blieb nichts
Von Stefan Forbert
Schwebda. Über das geschleifte Rittergut Keudelstein im hessisch-thüringischen Grenzgebiet ist jetzt ein Buch erschienen. Darin ist auch ein Stück deutsch-deutsche Geschichte geschrieben.
Als sich 1989 die Grenze öffnete, war vom Rittergut Keudelstein nichts mehr zu sehen. Das Gut lag dicht an der hessisch-thüringischen Grenze in der Nähe des Hülfensberges unter der Keudelskuppe. Mit ihm waren Zweige der Schwebdaer von Keudell durch den Mainzer Erzbischof bis zum Jahr 1792 belehnt.
1901 kauften die Schwebdaer von Keudell das Rittergut zurück und besaßen es bis zur Enteignung 1945. Nach 1945 wurde der Keudelstein in drei verschiedenen Etappen erdbodengleich abgetragen. Das alte Lehngut lag im Sperrgebiet der damaligen DDR und musste das gleiche Schicksal erleiden wie das ehemalige Vorwerk Greifenstein zwischen Kella und Großtöpfer.
Erwin Heuckeroth lässt das Rittergut Keudelstein vor dem geistigen Auge wieder auferstehen.
Von 1271 bis 2007. Er hat Daten und Ereignisse von 1271 bis 2007 zusammengetragen und beschreibt alles vom Stammhaus der Familie von Keudell in Schwebda über Auseinandersetzungen mit Hildebrandshausen und Parallelen zu Schwebda bis zur Rettung der Portalfiguren als letzte sichtbare Zeugnisse.
Anschaulich wird es durch 75 bisher zum Teil unveröffentlichte Fotos, Urkunden und Karten und unterhaltsam ergänzt durch drei Sagen um den Keudelstein. Mit seiner Arbeit bewahrt Erwin Heuckeroth ein Stück der gemeinsamen Vergangenheit in Westthüringen und im Nordosten Hessens.
Informationen: 75 Abbildungen auf 142 Seiten
Erwin Heuckeroth: Das Rittergut Keudelstein im Eichsfeld/Thr. – Die Geschichte eines Mainzer Lehngutes im thüringisch-hessischen Grenzbereich mit den Verbindungen zu Schwebda; herausgegeben vom Museumsverein Schwebda 1989, 2008; 142 Seiten, 75 Schwarz-weiß-Aufnahmen, Urkunden und Karten. Erhältlich ist das Buch für 9,- Euro in den Eschweger Buchhandlungen und beim Museumsverein Schwebda, Tel. 05651/50659 , Fax: 05651/748055 (Gemeinde), E-Mail: MuseumSchwebda@ aol.com
Stefan Forbert
(in: Werra-Rundschau, Ausgabe vom 18.07.2008)